Mit einem guten Freund an Bord geht es am Vormittag des 13. Juli ´24 nach Amsterdam in den Sixhaven. Nach dem Problem mit dem Motorlauf am Ende der letzten Tour läuft der kleine Yanmar tadellos. Ich hatte überlegt, das Boot nur bis zur Jachtwerf nach Weesp zu bringen. Aber nachdem auch auf der Strecke nach Weesp alles o.k. ist, riskieren wir den Schlag über die Weesper Trekvaart in die große Wasserstadt.
Das Wetter ist schön, sommerliche Hitze liegt über dem Land, der Fahrtwind kühlt aber. Die Brücken auf der Trekvaart öffnen etwas zäh, in Diemen an der Kade liegen wir über 20 Minuten fest, Zeit für etwas Uferkino.
Schließlich auf der Amstel, das imposante Entrée in das Herz von Amsterdam. Es wird gebadet, Sommer pur.
Gegen 16.00 sind wir erst im Sixhaven, es ist schon gut voll, eine Box vorne am A-Steiger ist nicht mehr frei. Ich lege ELAN direkt an den großen Seitensteg auf der Westseite.
Hier endet die fröhliche Fahrt, was nun weiter passiert ist voller Tragik. Mein Tourbegleiter beklagt ein Unwohlsein, will sich ausruhen und legt sich nach vorn in die Kabine und schläft ein. Ich streife darum allein umher, gehe vorne ans IJ und kaufe fürs Frühstück ein. Zurück an Bord schläft mein Freund immer noch, ich versuche zu wecken - erfolglos. Es bleibt kein anderer Weg, ich rufe die 112. Nach etwa 10 Minuten trifft vorne am Tor ein Rettungswagen ein, weitere Details lasse ich hier weg. Was passiert ist: Mein Freund erlitt eine Hirnblutung und fiel in Ohnmacht, aus der er nicht mehr erwachte. Er wurde mit einem Helikopter vom Hafen ins AMC geflogen, wo er am Folgetag starb.
Ganz früh am Mittwoch verläßt ELAN den Sixhaven, eine Trauerfahrt zurück in den Heimathafen.
Der kleine Bordmatrose war ein Geschenk meines Freundes, hat seit einigen Jahren seinen festen Platz am Steuerstand.