Elan nach Weesp - 8./9.9.24

Das zweite Wochenende im September - wir fahren nochmal für ein kurzes Wochenende zum Boot. Der kurze Trip steht schon unter der Stimmung "Saisonende". Am Wetter liegt es nicht, der September gibt sich im hochsommerlich. Aber weil eine Herbstreise in den Süden auf der Agenda steht sind weitere Fahrten in den nächsten drei Wochen nicht drin. 


Wir tuckern gegen 11.00 auf den Spiegelplas, noch ist es bewölkt. Das Wasser kräuselt wie flüssiges Blei auf dem See.

Alles geht superfix, die Schleuse steht offen, kurz vor 12.00 sind wir schon auf der Vecht. Ein leichter Riesling aus dem Rheingau erfrischt Leib und Seele.


Wir haben es heute nur sehr kurz, Ziel für die Übernachtung ist Weesp. Weil es noch so früh ist fahren wir noch ein paar Meter die Vecht abwärts bis kurz vor Muiden, drehen aber bei und machen fest im Hafen der Watersportvereniging de Vecht


Ein kleiner Bummel durch Weesp, alles vertraute Kulisse. Auf der historischen Lange Vechtbrug wird Wasser gesprüht, die Hitze könnte die Holzkonstruktion verziehen und die Gängigkeit der Brücke beeinträchtigen. Das haben wir schonmal beobachtet vor einigen Jahren auf einer Fahrt durch Noordholland (klick).


Blick in das Bedienhäuschen der Zwantjesbrug, eine der drei Brücken der Ortsdurchfahrt auf der Smal Weesp.  Da ist ELAN schon zigmal drunterhergefahren.


Weesp ist im alten Zentrum ein feines Städtchen, ganz in holländischer Manier.


Im Vereinshafen liegt ELAN jetzt schon zum vierten Mal, Premiere war im Jahr 2018 (klick). Wir liegen jetzt sogar an genau der gleichen Stelle wie damals.


Es ist richtig heiß, wir bleiben lange am Boot und chillen. Erst nach 19.00 brechen wir auf zum Dinner. 


Es ist nichts reserviert, weit laufen wollen wir auch nicht. Also kehren wir wieder ein direkt gegenüber in der Eeterij De Schalkse

Das ist einfache Kost hier, allerdings solide gemacht. Und dazu eine wirklich schöne Aussicht von der Terrasse auf den Fluß.


Herrliche Abendstimmung, Weesp leuchtet - Hollandfeeling pur.

Am Sonntag ist es deutlich kühler, in der Nacht hat es geregnet. Wir frühstücken, ich reinige etwas, führe zwei kleine Reparaturen aus. 

Um kurz vor 11.00 verlassen wir den Hafen südwärts. Sehr friedliche Stimmung auf der Vecht, dabei eine leichte Melancholie des Abschieds. 


In der Schleuse sind wir das einzige Boot. Der uns wohlbekannte Schleusenwärter kommt zum Plausch ans Boot. Auf Umwegen kommt das Thema Lesen auf und Timo, so heißt der gute Mann, rezitiert plötzlich deutsche Gedichte. Der Autor fällt ihm gerade nicht ein, auch ich muß passen. Als wir schon rausgefahren sind ruft er noch hinterher "Es ist was es ist". Das führt auf die Spur - gemeint ist der große Erich Fried.

Was es ist
Es ist Unsinn sagt die Vernunft
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst
Es ist aussichtslos sagt die Einsicht
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich sagt die Erfahrung
Es ist was es ist sagt die Liebe


Einfahrt in den Heimathafen. ELAN steht gut da, bereit für eine weitere und wohl dann auch letzte Tour Anfang Oktober.