Es ist Mitte August, wir nehmen die Fahrsaison nach zwei Wochen wieder auf mit einer Tour von Freitag bis Sonntag ins Groene Hart van Nederland. Wie schon öfter tuckern wir also mit ELAN ins rurale Polderland südlich von Amsterdam. Vom neuen Standort im Jachthafen T´Einde sind es nur ein paar Meter auf die Nieuwevaart ins Zentrum von Amsterdam.
Vorbei an den Kromhout-Hallen, ein Museum für Schiffsmotoren, immer aber auch noch ein arbeitender Werftbetrieb.
Wir kommen raus im Ooosterdok, biegen gleich links ab auf die Nieuwe Herengracht und treffen hinter der Walter-Süskind-Brug auf die Amstel.
Dieses ikonische Gewässer trägt uns auf der Fahrt in ganzer Länge nach Süden. Es ist warm, eine leichte Brise geht, wir genießen Uferkino.
Ein Schwesterboot, allerdings in der Ausführung Albin 25 Fisherman, also ohne Heckkabine.
Zunächst bis Ouderkerk aan de Amstel. Da legen wir wieder mal an in dem kleinen Hafen am Supermarkt und füllen die Bordvorräte auf.
In Ouderkerk biegen wir links ab, die Wasserläufe werden immer kleiner, das Ufer ist schilfbewachsen.
Am Horizont die große Stadt, auch hier an der Südseite an den Rändern der Metropole schießen allerorten neue Türme in den Himmel.
...und kommen nach kurzer Schleusung durch die Proostdijersluis aus im Jachthaven Bon, ein beliebtes Ziel der letzten Jahre mit Fahrten auf dem kleinen Bootje ELAN.
Wir sind ganz im Sommermodus, es wird geschwommen und gegrillt.
Am Samstag ist es deutlich kühler, der Himmel verhangen. Es geht wieder durch die Schleuse zurück auf die kleinen Polderflüsse, am Abzweig aber in Richtung Uithorn.
Auf dem Weg dorthin liegen ein paar Brücken, die selbstbedient werden müßen.
Schließlich kommt man wieder auf die Amstel, die nicht weit hinter Uithorn endet. Einfach so, sie ist ja auch kein Fluß im eigentlichen Sinne mit einer Quelle, ist nur 31 Kilometer lang und speist sich aus Kanälen und anderen Wasserläufen der holländischen Polderwelt. Es ist nach langer Wartezeit an der Proostdijersluis und einer Brücke schon spät und wir haben noch ein paar Meter zu machen. Vor 5 Jahren sind wir diese Route schon einmal gefahren, nur in umgekehrter Richtung. Damals übernachteten wir bei Kempers Watersport bei den Westeinder Plassen (klick). Da will ich auch heute wieder hin. Wir laufen ein in den großen Jachthaven, mußen allerdings nochmal zur anderen Einfahrt versetzen, dabei gibt es beim Vortrieb einige Schwankungen, die Drehzahl "eiert" sozusagen. Nun, wir haben einen schönen Platz am Passantensteiger und grüßen den dann doch wieder sonnigen Aband mit einem kleinen Cocktailempfang.
Am Sontag ist es wieder kühl, dicke Wolken am Himmel, es bleibt aber trocken.
Die Rückstrecke bis Amsterdam geht komplett über die Haarlemmer Ringvaart. Das ist der alte Entwässerungskanal für die Trockenlegung des Haarlemmermeeres, auf dem Polder liegt jetzt der Riesenflughafen Schiphol minus 7 Meter unter Null. Wir schippern über eine Stunde daran längs. Nach den Auffälligkeiten am Antrieb bin ich vorsichtig, das Boot läuft aber (zunächst) regulär mit stabiler Drehzahl.
Nmach einer Wartezeit an der Bosrandbrug läuft der Antrieb wieder unruhig, durch sanftes Streicheln des Gashebels beruhige ich aber und wir erreichen in langsamer Fahrt das Nieuwe Meer am Südrand von Amsterdam und schleusen schließlich auf die Kostverlorenvaart.
Der Kanal führt am Westrand der Stadt entlang, hat viele Brücken, ELAN paßt überall durch.
Da forciere ich nochmal den Gashebel, es scheint alles regulär. Dennoch muß das nachgesehen werden, ein sicherer Betrieb des Bootes schont die Nerven. Lang ist die Saison jetzt nicht mehr, die Sail Amsterdam steht kurz bevor. Mit ELAN werde ich nicht teilnehmen, aber ein Besuch vom Ufer aus ist schon in den nächsten Tagen geplant.
 
