Saisonende Anfang Oktober - Letzte Fahrt geht nach Muiden

Anfang Oktober - die Saison 2024 mit ELAN geht zu Ende mit einer letzten Minitour mit einer Übernachtung. Am 3. Oktober fahren wir nach Nederhorst, steuern das Boot aus dem Hafen heraus auf den See und in die Schleuse.


Da begegnet uns ein selbstfahrendes Hausboot, sieht man selten. Als Antrieb hängt hinten ein kleiner Außenborder dran.


Das Wetter ist herrlich, ein herbstliches Hoch schafft einen weiten hellen Himmel. Eine frische Brise paart sich mit wärmender Sonne.

Hollandse Luchten über dem Schilfufer der Vecht, reine Landschaftspoesie.


Am Ufer in Richtung Weesp ein Bunker der Holländischen Wasserlinie, jetzt umgebaut in ein Freizeithaus mit Dachterrasse.


Ein frisch-würziger Weißer, gerade importiert aus Mallorca, begleitet die schöne Fahrt.


Die Kulisse von Weesp ist nach 40 Minuten erreicht - wir passieren die Lange Vechtbrug.


Vor der Jachtwerft Bruin liegt die Stern, das Fährboot für die Überfahrt nach Pampus ist für dieses Jahr schon außer Betrieb.


Dann laufen wir Muiden an, die alte Monumentenstadt an der Mündung der Vecht.


Immer wieder eine beindruckende Kulisse, das Zentrum bildet die große historische Groote Zeesluis mit ihrer charakteristischen Drehbrücke. Die Anlage ist über 200 Jahre alt und markierte früher einen wichtigen Übergang für Handelsboote von der Zuiderzee ins Binnenland. Für Handelsschiffe ist die Vecht seit dem Bau des Amsterdamrhijn-Kanaals uninteressant. Heute dominieren die Freizeitskipper.


Links die weit in den Flußragenden Jachten von Lengers, rechts das Kasteel Muidersloot aus dem 14. Jh.

Für die zweite Übernachtung laufen wir kurz vor der Vechtmündung den Hafen der Koninklijke Nederlandse Zeil- en Roeivereniging, kurz KNZRV.an. Hier waren wir auch schon öfter (klick). Wir machen am Meldsteiger fest und haben Glück: Der Groene Draek, das historische Boot von Beatrix liegt an der Kade. Schon zweimal waren wir dabei, als die EX-Königin von hier zu einer Tour auf das Markermeer auslief (klick).



Die KNZRV wurde 1847 gegründet und ist damit die älteste Wassersportvereinigung der Niederlande. Von Anfang an war das ein Honoratiorenklub reicher Amsterdamer. Man hielt guten Kontakt zum Königshaus und machte die damaligen Prinzen zu Ehrenmitgliedern und Koning Willem II zum Schirmherren. Das wird bis heute so beibehalten, alle Regenten und Regentinnen des Hauses Oranien waren und sind hier in das Klubgeschehen involviert.
 



Wir kaufen ein, bummeln durch den Ort und verbringen etwas ruhige Zeit an Bord. Am Abend dann zum Dinner an den Fluß. Die untergehende Sonne zaubert Herbststimmung über die historische Kulissse,


Bei den Lokalen hier hat es hier einige Veränderungen gegeben. Das feine Restaurant De Doelen gibt es leider nicht mehr (klick), auch das Graf Floris ist dauerhaft geschloßen und in der Brasserie Herengracht residiert seit kurzem das Steakhaus Piet de Leeuw. Das wollen wir mal ausprobieren. Vorspeisen und Steaks präsentieren sich in solider Zubereitung.


Ein Absacker dann im Ome Koo nebenan. Das ist eine kultige Konstante, existiert hier immerhin seit 1810.


ELAN unterm Sternenhimmel, eine ruhige, wenn auch kalte Nacht verbringen wir friedlich. Unter Deck läuft der klein Heizlüfter durch.


Sonnenaufgang und der frühe Morgen, immer eine magische Zeit in den Häfen. Es ist still, kein Wind weht. In nur wenigen Boot wurde übernachtet - wir sind ganz für uns.




Wir brechen auf gegen 10.30. Es ist nur eine kurze Strecke, ELAN soll ja direkt in der Jachtwerf Weesp bleiben. Da sind wir zwar für heute nicht direkt angemeldet, was kurzeitig für Irritation sorgt, aber man ist hier flexibel und hebt das Boot wenig später aus dem Wasser.


Es ist alles busy auf dem Gelände: Eigner arbeiten an ihren Booten, es wird geflext, gestrahlt und gepinselt. 


Wir laufen derweil zurück nach Nederhorst und holen das Auto. Zurück in Weesp steht ELAN schon "op de kant". Ich klettere an Bord und hole Kissen, Decken, Geschirr etc. aus dem dem Boot.


Die Stelle ist ideal, z. T. sogar im Bereich der Überdachung. Fraglich, ob das Boot hier stehen bleibt. Abwarten, denn wie jedes Jahr ist noch ein weiterer Besuch für das Aufbringen der Plane erforderlich.