ELAN nach Pampus am 20.September 2017

Eine Tagestour im September! Weiter Himmel, Sonne-Wolken-Spiel, Hollandse Luchten vom Feinsten. Es zieht uns auf der Vecht nach Norden hin, ich habe Pampus im Kopf.


Kurz hinter der Schleuse auf dem Fluß eine Begegnung: Auf einer Sloep sitzt eine kleine Trauergesellschaft, in der Mitte des Bootes ein grob gezimmerter Sarg mit Blumen. Eine letzte Reise auf der Vecht...



Vorbei am Fort Hinderdam und...


...nach einer halben Stunde die Passage durch Weesp


In der Bilge lag noch eine Flasche Fleurie, die ist jetzt fällig. Schöner Duft erfüllt die Brücke, viel Frucht, erfrischende Säure, genau passend.


Passage durch Muiden, die Kulisse wie immer herrlich mit den alten Plattbodenschiffen


Durch die historische Groote Zeesluis...


...suchen wir das Offene! Dies ist ja nur der letzte südliche Rest vom Ijsselmeer, südlich des Houtribdijks eigentlich Markermeer geheißen. Wobei dieser südliche Teil zwischen Amsterdam, Pampus und Almere strengenommen als Ijmeer bezeichnet wird. Egal, es öffnet sich nach Norden hin ein weiter Horizont, der Wind von Westen bringt eine leichte Seitenwelle, mit ruhigen 1500 Touren halten wir auf Pampus zu. Vor uns läuft das Fährboot STERN, es stellt in der Saison die Passagierverbindung zur Insel sicher.


Die Festungsinsel ist von der Hafenausfahrt Muiden nur 3 Kilometer entfernt, trotzdem eine eigene Welt. Pampus ist künstlich aufgeschüttet und wurde 1895 als Teil der Stelling van Amsterdam in Betrieb genommen. Man begegnet den Bauten dieses historischen Verteidigungsrings an vielen Stellen im Großraum um Amsterdam.



ELAN am Steiger, übernachtet werden darf hier nicht. Im Juli waren wir schon einmal hier, für eine kurze Pause auf dem langen Weg hoch nach Monnickendam. Eine Etappe, die bekanntlich mit Motorpech in der Bucht bei Volendam endete (klick).


Pampus aus der Luft, unten links der Anlegesteiger für Tagesgäste mit eigenem Boot. Hier ein schöner Link auf eine Seite zum Forteiland Pampus mit tollem Drohnenfilm.


Wir besuchen das Fort nicht, lieber Einkehr auf die schöne Horeca-Terrasse, Stärkung, herrliche Blicke über das Wasser, feine Boote, Hollandse Luchten...



Es gibt frisches Pampusbier, das Pistolet mit geräucherter Makrele und Fenchelsalat ist hervorragend. Die Gemüse kommen vom Garten auf der Insel.








Der Käptn der STERN ist ein uriger Typ, schippert zwar immer nur zwischen Muiden und Pampus, scheint aber den Spaß an der Seefahrt nicht verloren zu haben.


Auf dem Schild zum Gästesteg steht Monsterdam, keine Ahnung warum...


Abschied von Pampus, vorbei an einem alten Fischkutter, Bootje mit Charakter.


Zurück auf die Vecht in Muiden, die Elisabeth Smit liegt immer noch als Wrack in der Hafeneinfahrt beim Kasteel Muiderslot.


Ich forciere etwas das Tempo hinter Weesp, wir kommen genau richtig zur ersten Nachmittagsschleusung um 17.40 in Nederhorst an.


Und wieder: Heimkehrerlicht auf dem Spiegelplas


5. September Arbeitsbesuch


Bootje ELAN ist eine Liebessache, mit allem was dazu gehört. Es hat einen besonderen Platz im Kopf, im Herzen...
Und mittlerweile hängen auch schon jede Menge Erinnerungen dran, kann man ja alle hier nachlesen und anschauen. Und auch noch viel schöne Zukunft, so die Hoffnung und auch die Absicht jedenfalls. In den letzten Wochen gab es da Unsicherheiten, das Grundvertrauen aus dem letzen Jahr, daß alles schon irgendwie gut läuft, wurde erschüttert durch technische Zusammenbrüche. Da wurde die Liebe auf die Probe gestellt, ELAN entpuppte sich nämlich als sehr teure Geliebte. Über 2000€ blieben in Monnickendam, da fallen die 100€ für die Reparatur der Gaszüge in Weesp vor kurzem gar nicht ins Gewicht. Zudem gab es auf der schönen Rundtour am vorletzten Wochenende ein paarmal Startprobleme, der Anlasser reagierte sporadisch nicht auf den Startknopf. Dem kann ich nicht wirklich auf den Grund gehen, deshalb wird das erstmal vertagt und der Arbeitsbesuch lieber genutzt, um endlich die schon vor Wochen gekaufte Schwimmtreppe zu montieren.



ELAN hatte ab Kauf eine Badeleiter am Heckspiegel montiert. Das war natürlich nicht original, ursprünglich hatten die Albins einzelne Stufen hinten verschraubt. Dem Schwimmen vom Boot aus muß ich mich mal gesondert hier widmen, soweit nur: Ins Wasser gehe ich in Holland sehr gern, vom Boot reinspringen ist großer Genuß, zigmal gemacht, immer herrlich...
Nur zurück an Deck war es mit der alten Leiter mühsam: Schmal und statt richtiger Stufen nur Rohre, nach oben zu kurz. Die Albins haben eben eine richtig hohe Bordwand. Bei Dekker Watersport war die Lösung im Angebot: Die gebogene große Leiter von Plastimo, ein Top-Teil und mit 200€ auch nicht überbezahlt. Die Montage incl. Bohrungen oben im Grunde ein Kinderspiel. Nachteil allerdings: Die Montage Anfang September kommt etwas spät, die Badesaison geht zu Ende... 



Nach Montage dann kurze Ausfahrt auf den Spiegelplas, ELAN startet einwandfrei und läuft auch sehr gut. Luft und Licht sind grad so, daß man immer weiterfahren möchte...

Hinter den Inselchen...

Ein Platt-Segler hat festgemacht, da lag auch ELAN schon ein paarmal, zum Baden.

Hollandse Luchten


Fester Kurs, klare Kante, große Freiheit.
Und ELAN steht im Grunde gut da, altijd vaarklaar!