Überführung nach Nederhorst ´22

ELAN tuckert wieder! Am 11. Mai holen wir das Boot endlich in der Jachtwerf Weesp ab und überführen in den Sommerhafen Spiegelzicht in Nederhorst. Da ist der Liegeplatz schon seit einem Monat bezahlt, doch es lag (mal wieder) an einer Verkettung widriger Umstände, die einen früheren Saisonstart nicht zuließen. So wie schon im letzten Jahr, da war auch am 11. Mai Überführung. ELAN liegt vaarklaar am Steg direkt neben dem großen Hafenkran. Wie am Fließband werden heute Boote zu Wasser gelassen.


Ich habe in der Werft kurz vor Schluß noch das Unterwasserschiff streichen lassen, eine neue Schicht Antifouling ist drauf. Außerdem wurde ja schon das Cabriotop ausgebessert und die alten blinden Scheiben ersetzt. Das hatten wir schon vor zwei Wochen wieder montiert. Die Zusammenarbeit mit der neuen Werftleitung klappt zum Glück wieder reibungslos, allerdings ohne die alte Herzlichkeit mit dem Vorgänger Bart. Der Yanmar 2-Zylinder startet nach ein paar Umdrehungen, ich lasse ihn erst mal eine Zeitlang im Leerlauf arbeiten, um wieder alle 18 Diesel-PS zum Leben zu erwecken. Die Kühlung funktioniert, wir fahren raus auf die schöne Vecht in Richtung Süden.


Das Wetter ist phantastisch. Die Sonne scheint, eine lebendige Brise weht, über allem der hohe holländische Himmel, Hollandse Luchten vom Feinsten. Wir geben Gas, das Boot gleitet sehr leicht durchs Wasser, macht gute Fahrt. Man merkt den glatten Boden durch den neuen Anstrich.


Ich möchte noch die letzte Mittagsschleusung auf den Spiegelplas kriegen. Um kurz vor 12 sind wir da, nach ein paar Minuten öffnen sich die Tore der Zanderijsluis und geben Weg auf den Heimatsee.


Da wird das Boot erstmal abgestellt auf seinem Stammplatz. Die erste Aktion ist der Rückmarsch nach Weesp zum Auto. An der Vechtkade passiert gerade ein feines Luxemotor die Lange Vechtbrug. Das sind moderne Schiffe in traditioneller Bauweise und nostalgischem Gewand, solide Stahlschiffe für die große Reise über die europäischen Binnengewässer.


Auf der Rückfahrt nach Nederhorst dann ein schneller Einkauf im Albert Heijn für eine Stärkung an Bord vor dem großen Reinemachen. ELAN stand in diesem Winter sehr lange ohne Plane draußen, der Schmutzauftrag über die vielen Wochen ist gewaltig. Die Flächen im Aufbau sind ja leider nicht glatt mit einem glanzversiegelten Gelcoat, sondern neigen zu Ofenporigkeit. Da setzt sich Schmutz hartnäckig fest. Mit Flüssigreiniger und Reibebürste und sofortigem Aufwischen und Abspülen holt man da aber einiges runter.

Auch innen wird  geputzt, die Matratzen und Kissen kommen wieder an ihren Platz, alles fügt sich innerhalb von 2 Stunden zu einem gemütlichen Ganzen. Das Boot steht gut da, eine Drei-Tage-Fahrt ist schon für das nächste Wochenende geplant.