Zweiter (Arbeits)besuch in ´22

Es ist der 22. April, ELAN liegt immer noch "op de kant" in der Jachtwerf Weesp. Der Lagervertrag läuft in dieser Woche aus, doch das Boot ist noch nicht "vaarklaar". Vor vier Wochen haben wir das Cabrioverdeck abgenommen und bei der Firma Utarsail in Nederhorst zwecks Reparatur abgegeben. Das holen wir ab. In Weesp am Boot soll es dann schnell gehen: Schutzplane ab, Cabriodach drauf, Batterien montieren = fertig. Doch beim Abnehmen der Plastikplane passiert was: Obendrauf hat sich durch intensive Niederschläge ein regelrechter Wassersee angesammelt, von unten nicht sichtbar. Und deshalb gibt es jetzt auf einmal einen großen Platsch und das Boot ist im Bereich der Pflicht komplett naß. Leider nicht nur oben auf den Böden, sondern erst unter den Bodenabdeckungen zeigt sich das ganze Ausmaß: Das Wasser steht bis über die Welle und im Motorraum bis Unterkante Motorgehäuse, zudem auch in Hohlräumen daneben.


Zunächst wird versucht, alles mit einem Schwamm aufzunehmen. Besser wäre natürlich eine Pumpe. Nebenan im Bootszubehörladen vom Jachthafen De Bryun kaufe ich eine kleine Bilgepumpe für 20 Euro. Die kann was, es fehlt aber ein passender Schlauch! Also zum Baumarkt, ein Ablaufschlauch für Spülmaschinen passt perfekt. 

Mittlerweile hat sich das Wasser mit allerlei Öl- und Schmutzrückständen aus den Tiefen des Bootes vermischt, eine ziemliche Sauerei. Zudem kommt man in bestimmte Bereiche mit der Pumpe nicht hin, also doch wieder mit dem Schwamm aufnehmen. Ca. 10 Eimer werden so voll. Zum Glück scheint die Sonne ins offene Boot. Nach drei Stunden ist alles soweit wieder trockenglegt. Die Akkus werden noch eingebaut, oben kommen die reparierten Cabrioverdecke drauf. Die sind zwar noch nicht gereinigt und imprägniert, sieht trotzdem gut aus. Die neuen Scheiben glänzen durch ungewohnte Transparenz.


Auf dem Werftgelände ist einiges los. Es wird geschliffen und gepinselt, Boote werden zu Wasser gelassen. Origineller Blickfang ist eine Art Fake-U-Boot, knallgrün lackiert.


Zu Belohnung und Abrundung dann ein Genuß-Stopp in Muiden. Auf der Terrasse vom Ome Koo, direkt an der Groote Zeesluis, sitzt man da sehr schön, Schleusenkino inklusive. Wann ELAN wieder hier auf der Vecht schippern wird ist noch unklar. Eventuell wird in der Jachtwerft noch neues Antifouling aufgetragen. Eine Überführung in den Sommerhafen wäre dann in ca. 11 Tagen möglich. Eine erste richtige 3-Tages-Tour ist schon vom 13. bis 15. Mai geplant.