Wochenende in Amsterdam 3.- 4. Juli ´21

Endlich - ELAN tuckert wieder! Die erste richtige Fahrt in dieser Saison, sie läuft für ein Wochenende nach Amsterdam. Superspät in diesem Jahr, aber trotzdem natürlich große Freude. Nach der Reinigung vor ein paar Tagen steht das Boot gut da, springt sofort an und nimmt die kurze Strecke auf dem Spiegelplas bis zur Schleuse ohne großen Anlauf.


Auf der Vecht dann gleich großes Wasserkino, eine Ruderregatta zwischen Weesp und Nederhorst findet heute statt, alles nicht in schmalgeschittenen Rennbooten, es ist ein Rennen in schweren Reddingsbooten. Das erfordert Kraft.




Das Wetter ist warm, aber nicht hochsommerlich. Ein trüber Himmel wölbt sich, diffuses Licht. Für den späteren Tag sind Regenschauer angekündigt. Wir machen Tempo auf dem Weg nach Weesp.


Die Strecke nach Amsterdam soll heute, wie schon so oft, die Weespertrekvaart sein, die alte Handelsverbindung zwischen Hinterland und der mächtigen Wasserstadt aus historischer Zeit. Das ist immer noch die solide Route nach Amsterdam. Die drei Brücken in Weesp öffnen schnell, wir queren den Amsterdamrijn-Kanaal, direkt danach hebt sich auch fix die Driemond-Brug. Der Wasserweg ist offen und frei. 


Unterwegs eine Begegnung, ein Schwesterschiff passiert. Albin 25 schwimmen immer noch in "goede staat" über niederländisches Wasser. Qualität made in Sweden, alle über 40 Jahre alt!

In Diemen öffnen die beiden Straßenbrücken zügig, der Rembrandtoren zentriert den Kurs, immer noch das höchste Gebäude in der Stadt. Rechts und links entstehen hier in Süd im Jahrestakt neue Bauten, vorzugsweise Appartementtürme.

Kurz darauf der Abzweig auf die Amstel, buntes Treiben auf dem Wasser. Alles schippert hier, auf den offenen Booten ist das ein Kaleidoskop der Stile, Moden, Attitüden...




Nach der erprobten Route durch Nieuwe Herengracht und Ooosterdok dann auf das IJ - und eine Überraschung: Am Kreuzfahrtterminal vor Muzikgebouw und Mövenpick-Hotel liegen zwei Schiffe der niederländischen Kriegsmarine. Kriegt man sonst nur in Den Helder zu sehen, hier ein ungewohnter Anblick.

Wir setzen direkt über auf die andere Seite und entern wie schon oft und gern den Sixhaven



Dank Webcam auf dem Dach vom Clubgebouw wieder ein schönes Bild vom Bootje bei der Einfahrt, wir machen fest am A-Steiger. Die erste Reihe ist den kleineren Booten vorbehalten, am frühen Nachmittag ist da auch noch ein Plätzken frei für uns.


Hier endet der maritime Teil für den Samstag, übernachtet wird nämlich nicht auf ELAN im Sixhaven. Ein Zimmer ist gebucht in im A´Dam Toren direkt nebenan. Der steht in Sichtweite vom Hafen, markiert seit vielen Jahren als prominente Landmarke das Nordufer des IJ direkt ggü. Centraal Station.
Von 1971 bis 2009 befanden sich in dem Bau Büros des niederländischen Ölmultis Shell. Das Haus ist im Winkel von 45 Grad versetzt zum IJ gebaut, die aufgesetzte „Krone“ ist wiederum um 45 Grad gedreht. Ein Hinkucker waren die Fenster, sie schimmerten goldgelb, waren tatsächlich mit einer dünnen Goldschicht bedampft zwecks Tönung. Shell zog 2009 aus, der Turm wurde aufwändig umgebaut, Kreativwirtschaft mit flexiblen Büroräumen zog ein. Die Betonkrone wurde abgetragen, obenauf kam ein spektakuläres Drehrestaurant und als Abschluß in 100 Meter Höhe eine große Aussichtsplattform für einen grandiosen Blick über die Stadt.


In den unteren 5 Etagen sitzt das Sir Adam Hotel. Da geht es jetzt rein, wir haben ein Zimmer zur IJseite, phantastischer Blick auf das Wasser und den Schiffsverkehr.



Kurzer später Ausflug in die Stadt, auf dem Rückweg nach Noord tauchen Lichter das Wasser in bunten Flimmer, magischer Moment.




Am nächsten Tag dann noch zwei Stunden Hafenkino im Sixhaven genießen, kleines Frühstück auf dem Boot. Die Sonne zeigt sich, feine Sonntagssommer-Farben, 




Um 12.20 verläßt ELAN den Sixhaven, wir machen einen kurzen Abstecher zum Kreuzfahrtterminal, werfen einen Blick auf die Marineschiffe. Zurück nach Nederhorst soll es wieder die Weesper Trekvaart sein. 



Für die Querung vom Oosterdok auf die Amstel fahren wir aber nicht wie üblich durch die Nieuwe Herengracht, sondern parallel dazu über Oudeschans und Zwanenburgwall. Das geht mitten durchs Herz der Wasserstadt.




Alles weitere verläuft nach Plan. Elan tuckert über Amstel und Trekvaart, die Brücken in Diemen öffnen nach kurzer Wartezeit, auch in Driemond und Weesp passieren wir flott und flüssig. 


Zum Ende dann ein Wetterwechsel, der angekündigt war. Über Weesp dräut es schon grau-blau. Vor der Schleuse zum Spiegelplas öffnet dann der Himmel seine Schleusen und es fängt kräftig an zu regnen. Es wird ein nasses Anlegemanöver im Heimathafen. Für ELAN jetzt ein paar Tage Pause. Aber nicht zu lang, für nächstes Wochenende ist schon die nächste Tour geplant.