Endlich wieder: Weekender mit ELAN im Mai

Endlich wieder! Ein langes Wochenende mit und auf ELAN. Das Wetter spielt Mitte Mai zu 100% mit. Wir starten am Freitag schon um kurz vor 11.00 die Maschine und tuckern aus dem Heimathafen auf den Spiegelplas in Richtung Schleuse! Und dann raus auf die Vecht in Richtung Norden...


Das erste Ziel ist bekannt, ebenso die Route dahin. Wir fahren über die Weesper Trekvaart zum Sixhaven in Amsterdam. Vielemal haben wir das schon gemacht in den letzten Jahren - wir sind immerhin in der siebten Fahrsaison unterwegs. Viele Routen sind bekannt, trotzdem immer wieder große Freude. Schon kommt die Silhouette von Weesp in den Blick, schöne Kulisse nach altholländischem Maß.

Durch die Stadt wird auf der Smal Weesp zügig passiert, das dreifache Brückenballett geht fix. Die Driemondbrücke ist das Nadelöhr auf der Trekvaart gleich zu Beginn. Doch auch hier: Sofortige Öffnung, wir passieren befriedigt. Auf der Trekvaart immer wieder schönes Uferkino, auch Skurriles zieht vorbei.

Die beiden Diemenbrücken: Das war hier schon öfter ein Problem, mal öffneten sie nicht, mal lagen wir zwischen beiden für eine Stunde in der Nachmittagspause fest, mal erwischte uns der Sog eines Frachters. Heute geht alles glatt, schnelle Durchfahrt. Das muß am Datum liegen, es ist Freitag der 13. Mai.


Am Horizont grüßt schon der Rembrandttoren, immer noch das höchste Haus der Stadt. Da mündet die Trekvaart in die Amstel. Freie Fahrt in das Herz der großen Wasserstadt!


Über die Nieuwe Heerengracht und das Oosterdock raus auf das IJ, das wellige, dicht befahrene Hafenwasser von Amsterdam. An Backbord Centraal Station, voraus der Sixhaven,


So stellt sich die Kulisse mittlerweile dar: Zum Adamtoren, früher Shelltower, aus den 70er Jahren ganz links kamen in den letzten Jahren 4 neue Türme dazu, eine völlige Veränderung der Silhouette in diesem Bereich. Noord wird auch hier gegenüber dem alten Stadtkern zur Boomtown.


Die Einfahrt zum Hafen, hinter dem Wellenbrecher wird das Wasser ruhig, eine Bootoase mitten im Treiben der Weltstadt.

Hier wieder durch die Webcam dokumentiert: ELAN kommt an, wir biegen gerade ab vorne am A-Steiger in einen freien Liegeplatz. Man wird  hier sehr freundlich empfangen und begleitet. Wie immer überträgt die Webcam unser Anlegemanöver weltweit. 


Details zum Sixhaven gab es hier schon öfter, jetzt nur soviel: Es ist trotz aller Geschäftigkeit immer noch ein sehr gastfreundlicher Vereinshafen für Skipper aus vielen Ländern . Die Kulisse ist eh nicht zu toppen, ein kleines Wasserdorf nur ein paar Meter vom urbanen Treiben voller Lebendigkeit der Metropole entfernt.


Das Anmeldesystem wurde umgestellt. Bisher mußte man sich immer an einem Automaten registrieren. Jetzt geht alles online über Handy nach dem System I-Marina. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten loggen wir uns ein und melden uns an. Der Havenmeester kontrolliert nicht mehr die kleinen Papierfähnchen an Bord, sondern scannt mit einem Tablett die QR Codes an den Liegeplätzten ab.



Eine ruhige Stunde mit einem kleinen Imbiss an Bord, dann zieht es uns raus ins Getümmel. Wir wollen mal wieder auf die Aussichtsplattform vom Adam-Toren. Gerade heute bei sehr klarer Sicht ist das ein gewaltiges Erlebnis. Der Turm war ursprünglich die Shell-Zentrale, wurde umgebaut und steht seit 2016 für ein multifunktionales Spaßerlebnis. Unten ist ein Hotel drin, da waren wir im letzten Jahr für eine Nacht (klick). Weiter oben sind Sony Music und Co-Working Büros, ganz oben Restaurants, Bars und die Plattform. Der Blick geht weit, hier in Richtung Osten auf das IJmeer, vorne der Sixhaven. ELAN ist nicht zu sehen, liegt versteckt hinter einem Baum. Am Kreuzfahrtterminal liegt wieder ein dicker Pott. Dahinter die Oostelijke Eilanden, altes Hafengebiet, heute Landzungen mit moderner Wohnbebauung. Am Horizont IJmeer und Markermeer, mit gutem Auge ist Almere zu sehen.


Unten auf dem IJ das intensive Treiben, die Fähren kreuzen, Plezierboote ziehen längs, ständig wechselndes Wasserkino...


Fernblick in Richtung Süd - die Zinnen des  Rijksmuseums stechen markant heraus und markieren das Ende des historischen Grachtengürtels, in der Ferne dahinter die neue Hochhaus-Skyline von Zuidas.



Oben auf dem Turm kann man so einiges machen, es gibt eine Schaukel über den Rand.


Nach einem Streifzug durch die Altstadt mit Diner zurück auf dem Boot, ELAN steht sauber da und macht im Nachtlicht "Bella Figura".


Am Morgen Hafenkino genießen, die frühen Stunden im Sixhaven sind immer fein: Durchatmen nach der Nacht, einatmen die Düfte des Wassers und der Stadt, in gespannter Erwartung des Aufbruchs...


Was machen wir am zweiten Tag? Wir schippern auf vertrauter Route zurück auf die Amstel, drehen nach Süd und folgen diesem ikonischen Fluß durch die urbane Kulisse.

Es ist die gleiche Strecke wie schon im letzten Jahr (klick). Wir fahren südwärts auf dem Fluß mitten ins Groene Hart van Nederland. Die Amstel ist überraschend kurz, ist auch kein Fließgewässer mit einer regulären Quelle, sondern endet schon nach 31 Kilometern und geht über in andere Flüße, Kanäle und Wassergräben der südholländischen Polderwelt. Wir fahren unter sonnigem Himmel und frischer Brise und genießen entspannt das Uferkino. Partyboote kreuzen, am Himmel oben schwere Flieger - wir queren eine der Einflugschneisen von Schiphol.



In Oudekerk a.d. Amstel machen wir fest. Da gibt es einen Supermarkt direkt am Wasser mit eigenem Hafen, solide Quelle, um die Bordvorräte aufzufüllen.




In Oudekerk biegen wir ab auf ein System von kleinen Flüßen, alle am Ufer schilfbewachsene Wasserläufe durch die Polderlandschaft südlich von Amsterdam. Unser Ziel sind die Vinkeveener Plassen.


Am Ende laufen wir durch die Proostdijer Sluis und kommen direkt aus im Jachthafen Bon. Der liegt mitten im Grünen sehr ruhig. Ein schöner Hafen, eingewachsen, viele Dauerlieger stehen hier. Es gibt auch einen Campingplatz. Hier sind wir jetzt zum dritten Mal, Bon entwickelt sich zu einem festen Anlaufpunkt für ELAN. Wir liegen gut, das Wetter ist herrlich, ein kleiner Cocktailempfang am Steg gehört dazu.


Das Hafenrestaurant hat heute geschlossene Gesellschaft, wir können da nicht zum Diner einkehren. Kein Problem für ELAN-Fahrer, wir haben vorgesorgt und picknicken auf der Wiese. Zum Einsatz kommt auch ein Einweggrill, der lag schon lange an Bord, heizt immer noch gut ein.


Ein lauer Himmel über dem Hafen, Sommerstimmung im Mai. Es ist ruhig. Hier in Bon gibt es kaum Passanten für eine Nacht, die meisten Boote sind Festlieger.


Was passiert morgens auf dem Bootje? Nach der Dusche folgt ein ausgiebiges Bordfrüstück. Dann "klar Schiff" und "Leinen los" Um 11.00 schippert ELAN aus dem Hafen, quert die Vinkeveener Plassen...


 ...und tuckert durch die Demmerikse Sluis über die Angstel und trifft schließlich in Nieuwersluis wieder auf die Vecht, den Heimatfluß. Im Detail ist diese Etappe hier beschrieben (klick).

Auf der Vecht an einem sonnigen Sonntag wie immer feinstes Fluß- und Wasserkino. Hier im "Groene Haart" treffen sich Tagesfahrer, Mietbootskipper und alte Hasen unterwegs auf Langstrecke.


Wir kommen früh zur Schleuse auf den Spiegelplas, noch ist kein Boot da, genug Zeit für einen Imbiss. Die erste Schleusung um 17.30 bringt uns zurück auf den Heimatsee. Heimkehrerlicht über weitem Himmel, Sonnenglitzer über frischem Wasser, das ist Wasserglück. Auch nach sechs Jahren hier mit ELAN ist immer noch viel Emotion im Spiel.