Überführung und Pampus - 17.10.21

Die letzte Fahrt mit Elan - eine Tagestour nach Pampus beschließt die Fahrsaison 2021. In Bewegung war das Boot in diesem Jahr (nur) in fünf Monaten, die Überführung vom Winterlager in den Sommerhafen erfolgte erst am 11. Mai. Eine komplette Bilanz der Saison kommt hier noch, vorab sei aber gesagt: Es war ein durchaus schönes Elan-Jahr mit einigen Highlights.


Zum Ende hin also die Überführung nach Weesp, kombiniert mit einem Abstecher nach Pampus. Die Vecht in Richtung Norden ist frei, kaum Verkehr an diesem herbstlichen Sonntag.


Weesp präsentiert sich in herbstlicher Farbstellung, bei leichter Brise und heiterem Himmel. Wir passieren die Lange Vechtbrug.


Kurz vor Muiden liegt links in Höhe des Aquädukts über die A1 ein kleiner Zweimaster mit leichter Schlagseite festgemacht an der Kade. Interessantes Boot, nicht im besten Zustand, spürbar benutzt - wem mag das wohl als Wasserheim dienen?


Muiden, die alte Monumentenstadt an der Vechtmündung, ein kleiner Ort mit großer Geschichte. Wie immer prächtige Kulisse am Ufer und auf dem Wasser. Hier verengt sich der Fluß, das Nadelöhr ist die Grote Zeesluis, ein Rijksmonument aus dem 17. Jahrhundert.

Dahinter noch ein kurzes Stück bis zu Vechtmündung, an Backbord ragen die teuren Boote von Lengers-Yachts ins Fahrwasser, auf Steuerbord grüßt das Kasteel Muidersloot aus dem 14. Jh. die heutigen Wasserfahrer.


Zwei lange Molen markieren die Öffnung zum IJmeer, dem südlichsten Teil der ehemaligen Zuiderzee. Das ist hier ein beliebtes Wassersportrevier. Und ein Verteilkreuz: Links ab nach Westen geht es in Richtung Amsterdam und Nordsee, rechts durch die Randmeere in Richtung Friesland. Und geradeaus dem endlosen Wasserhorizont entgegen ins Marker - und IJsselmeer. Da liegen die traditionsreichen Orte wie Medemblik, Volendam, Hoorn, Enkhuizen etc. Und wenn man möchte fährt man weiter bis rauf in die Waddenzee und zur westfriesischen Inselkette. Wir begnügen uns aber heute mit einem kurzen Ritt nach Pampus, die kleine Insel liegt nur drei Kilometer voraus.


Eine Badeplattform mit Kinderutsche wird eingeholt, Saisonende pur.

Wir erreichen Pampus, hier war ELAN schon öfter. Entweder auf der Reede vor Anker oder auch schon ein paarmal festgemacht in dem kleinen Hafen der Insel. Übernachten ist hier verboten, aber für einen Tagesbesuch darf man mit eigenem Boot festmachen.


ELAN liegt wie ein Miniboot vor einem großen Zweimaster, es ist die Sanne-Sophia. Das Schiff ist beheimatet in Weesp und wird im Charterdienst für Tagesfahrten eingesetzt.




Pampus - die berühmte, künstlich aufgeschüttete Festungsinsel wurde 1895 als Teil der Stelling van Amsterdam in Betrieb genommen. Man begegnet den Bauten dieses historischen Verteidigungsrings an vielen Stellen im Großraum um Amsterdam. Pampus ist das Paradestück, quasi ein fest installiertes Schlachtschiff am östlichen Hafeneingang von Amsterdam. Heute kann man das alles besichtigen, unterhalten werden die Einrichtungen durch eine gemeinnützige Stiftung. Die kleine Insel fasziniert immer wieder, hat besonderes Flair. Es ist einerseits ruhig und entrückt mit weiten Blicken auf den Horizont, andererseits ist aber immer was los. Das Fährboot aus Muiden bringt Besucher für das Bunkermuseum und das Restaurant. 

Wir umrunden das kleine Eiland, im Vordergrund die massiven Festungsanlagen, am Horizont weite Blicke über das Wasser, als Silhouette erscheinen scharfgezeichnet Amsterdam im Westen und Almere im Osten.


Zurück auf dem Boot. Der Wind hat zugenommmen, ideales Segelwetter. Es hat sich dadurch aber auch eine deutliche Welle aufgebaut. Der kurze Schlag zurück nach Muiden ist für eine Albin 25 aber natürlich kein Problem, die Boote wurden ja für die schwedische Schärenküste entwickelt und halten einiges aus. 




In Muiden dann eine Idee: Am Meldesteiger vom Jachthaven Stichting Muiden direkt zu Füßen vom Kasteel Muiderslot gibt es eine Wassertankstelle. Auf ELAN ist ja die Tankuhr defekt, ich bin mir dadurch unsicher über den aktuellen Füllstand. Zu Beginn der Saison war das Boot voll, ich habe immer wieder mal was nachgeschüttet. Vor dem Einmotten des Bootes soll aber der Tank immer randvoll sein, soadaß sich kein Kondeswasser im Tanksystem bilden kann. Also machen wir fest, die freundliche Hafenmeisterin reicht mit die Zapfpistole und ich fülle ein. Schon nach gut fünf Litern ist Schluß. Die Zapfpistole hat keine Überlaufsicherung und ein kräftiger Schluck Diesel schwappt über, leider auch etwas ins Wasser. Große Peinlichkleit, ich entschuldige mit wortreich. Die Aktion zeigt aber, daß ELAN doch sehr wenig Sprit verbraucht, grob geschätzt habe ich mit der Aktion hier ca. 35 Liter Diesel eingefüllt in der Saison.


Letzte Schleusung, wir sind das einzige Boot in der Zeesluis. Die alte Drehrücke öffnet sich und gibt den Weg frei auf die Vecht.


Nach 30 Minuten wieder in Weesp, an Steuerbord liegen hier die Bootsbetriebe. Wir stellen ELAN ab an einem freien Stegplatz bei der Jachtwerf Weesp. Da gab es ja einen Betreiberwechsel, mein langjähriger und immer zuverlässiger Kontakt mit Bart ist dadurch zu Ende, ein neuer Chef hat hier das Sagen. Vor vier Wochen haben ich mich schon vorgestellt und den Vertrag für die Winterstalling unterschrieben. Einige Boote liegen schon "op de kant", das Gelände wurde aufgeräumt, vor allem das rötliche Granulat auf dem Boden wurde beseitigt. Einiges soll hier geändert werden. Mehr dazu beim nächsten Besuch. Sobald ELAN auf dem Trockenen ist wird alles Winterklaar gemacht, die Akkus müssen raus, alle Matratzen auch und die Plane kommt drauf.