Schon wieder vier Wochen her seit der letzten Tour mit ELAN, das war der heiße Sommer-Trip nach Amsterdam in den Sixhaven Anfang August. Mittlerweile sind die Tage wieder deutlich kürzer, ein später Sommertag, der schon einen frühen Herbst in sich trägt. Es geht früh los, wir wollen raus auf die Vecht.
Auf dem Fluß nach Norden in Richtung Weesp, das Wetter ist unbeständig, Wolken wölben sich, es bleibt aber trocken.
Der Verkehr auf der Vecht ist mäßig, trotzdem immer wieder schöne Blicke auf Boote, feines Wasserkino.
Nach einer guten Stunde in
Muiden, das Nadelöhr ist da die
Grote Zeesluis, ein historisches Bauwerk mitten in der alten Monumentenstadt. Um da einzufahren muß für Boote ab der "Elanklasse" (Höhe über Wasser 2,20M) eigentlich die Drehbrücke geöffnet werden. Deren maximale Durchfahrtshöhe ist nämlich mit genau zwei Metern angegeben. Der Schleusenwärter weist mich jedoch an, unter der Brücke zu passieren. Ich erinnere mich, daß das schon einmal geklappt hat, bei niedrigem Wasserstand der Vecht. Also den Mast einklappen, vorsichtig heranfahren. Die Unterkonstruktion der Brücke verjüngt sich zu den Rändern etwas, man muß also ganz außen angreifen, mehr als eine Handdicke Luft ist da nicht mehr, aber es passt.
Vorbei an
Lengers Yachts, die Boote im Verkaufshafen ragen weit in den Fluß hinein.
Heute ist hier Showtag, ein paar
Lamborghinis hat man auch noch dazugestellt.
Schließlich ist das offene Wasser erreicht. Dies ist ja nur der letzte südliche Rest vom Ijsselmeer, südlich des
Houtribdijks eigentlich Markermeer geheißen. Wobei dieser südliche Teil zwischen Amsterdam, Pampus und Almere strengenommen als
IJmeer bezeichnet wird. Egal, es öffnet sich nach Norden hin ein weiter Horizont. Das Wasser ist flach, bei wenig Wind halten wir mit ruhigen 1500 Touren auf
Pampus zu.
Hier war ELAN schon öfter, entweder als Tagesziel, oder als Zwischenstop auf dem Weg von oder nach Amsterdam. Vor ein paar Wochen im
August wurde hier noch gebadet. Und einmal in der Saison 2017 brachen wir von hier nordwärts in Richtung Marken auf. Eine Fahrt, die durch den Ausfall des Kühlsystems in der Gouwzee kurz vor Monnickendam ein jähes und teures Ende nahm
(klick).
Der Steiger im kleinen Hafen ist gut besucht. Man darf hier nur für den Tag festmachen, das nutzen heute einige Skipper aus.
Die kleine Insel hat besonderes Flair. Es ist einerseits ruhig und entrückt mit weiten Blicken auf den Horizont, andererseits ist aber immer was los. Das Fährboot aus Muiden bringt Besucher für das Bunkermuseum und das Restaurant.
Das ist neu, Passanten müssen sich melden und werden registriert.
Das ist schnell erledigt und wir geniessen feinen Imbiss und leckeres Pampusbier.
Die Festungsinsel ist von der Hafenausfahrt Muiden nur 3 Kilometer entfernt, trotzdem eine eigene Welt.
Pampus ist künstlich aufgeschüttet und wurde 1895 als Teil der
Stelling van Amsterdam in Betrieb genommen. Man begegnet den Bauten dieses historischen Verteidigungsrings an vielen Stellen im Großraum um Amsterdam. Aber Pampus ist das Paradestück, quasi ein fest installiertes Schlachtschiff am östlichen Hafeneingang von Amsterdam.
Heute kann man das alles besichtigen, unterhalten werden die Einrichtungen durch eine gemeinnützige Stiftung.
Vom Restaurant umrunden wir auf den Wiesen einmal die Insel. Da ist gerade eine Ausstellung aufgebaut, verschiedene Objekte unter dem Motto
Het Klimaatmuseum.
Und immer wieder weite Blicke, hier in Richtung Almere. Da schiessen gerade in Rekordtempo hinter dem Jachthaven Muiderzand neue Bauten im
Stadteil Almere Port in den Himmel.
Dann Richtung Amsterdam, man erkennt deutlich als Landmarke den
Rembrandttoren an der Amstel.
Richtung IJ die neuen Hochbauten in Noord, im linken Drittel die markante Silhouette vom
Adam-Toren.
Am Nachmittag verlassen wir Pampus, Silberlicht auf dem Kurs zur Hafenmole.
Wir wollen es wissen und unterqueren in Muiden wieder mit viel Gefühl und Zentimeterabstand die Draaibrug bei der Schleuse.
Wieder auf der Vecht und durch Weesp, die Schleusung auf den Spiegelplas geht schnell, es ist nicht mehr viel los. Wie schon so oft: Heimkehrerlicht auf dem See in Richtung Hafen.
alle Bilder mit Sony RX100 Mark VI