Film "Amsterdam-Mexiko"

Nasskalter Winter 2018 - da tun Erinnerungen gut an Fahrten im heißen Sommer in diesem Jahr!
Zum Beispiel an die "Mexikotour" nach Amsterdam im Juli. So benannt, weil Freund Ullo Besuch hatte aus Mexiko City, ein langjähriger Freund zusammen mit seiner Frau. Und die beiden wollten gerne nach Bochum, Berlin und Bonn auch mal Amsterdam kennenlernen. Und so fuhren wir von Nederhorst mit dem Bootje über die Vecht hoch bis Weesp, dann über die Weesper Trekvaart und die Amstel bis ins Herz der Grachtenstadt. Und weiter über das IJ bis zur Marina Amsterdam in Noord...



12. Dezember - letzte Fahrt an die Vecht

Eine letzte Tour für dieses Jahr zum Bootje - und ein würdiger Abschluß der Saison 2018!


Wie schon in den ersten beiden Jahren soll ELAN ihren verdienten Winterschlaf wieder unter einer schützenden Plane machen. Sie war ja schon vor vier Wochen "op de kant" gestellt worden, an dem Tag waren wir da und haben Kissen und Matratzen entnommen (klick). Jetzt geht es um die Abdeckung. Bootje liegt eng eingekeilt zwischen einem rostigen alten Stahlpott und einem Motorcruiser mitten im Gewimmel. Wie immer auf der Jachtwerf Weesp ist die Kulisse eine bunte Mischung aller Typen, Größen und Zustände. Viel "Alteisen" liegt hier, Schiffe, die für weiteren Gebrauch viel Liebe brauchen. Und weil hier darum auch schonmal geschliffen und gestrichen wird, kann eine schützende Abdeckung nicht schaden. Auch gut gegen Schmutz von oben, Regen und Schnee sowieso.


Es ist zwar eng, das Aufbringen der Plane läuft aber trotzdem stressfrei, vor allem dank Einsatz von Ersatzoffizier Klaus.


Ein Problem ist dabei natürlich Feuchtigkeit unter der Plane, also Kondensat, was sich zwangsläufig innen bildet. Das nehme ich aber in Kauf, war in den letzten beiden Jahren kein großes Thema. Hauptsache mal für vier Monate kein direktes Wasser auf dem Schiff. Außerdem liegt die Plane ja nicht hauteng an, ist zwar durch das durch die Ösen gespannte Seil gut festgezurrt, hat aber unten genug Öffnung und gibt dem Boot etwas Luft zum Atmen.

 

So stellt sich die Situation dar: Der Dieseltank ist randvoll gefüllt, die beiden Akkus sind auch schon ausgebaut - voller Erfolg. Noch ein Blick bei den Schwimmsteigern auf die Vecht, herrliches Winterlicht, tiefe Sonne.




BTW: Erste Fahrt nach Holland heute mit dem Neuen im Fuhrpark...


Wir sind früh fertig, als Abschluß nochmal hoch nach Muiden, die alte Monumentenstadt am Wasser grüßt mit weitem Himmel. Kasteel Muiderslot steht an der Vechtmündung fest seit 700 (!) Jahren. 


Gegenüber hat der Jachtbroker Lengers seine Zentrale. Die Verkaufsboote liegen quer an der Vecht, ragen weit in den Fluß hinein, eine Engstelle, schon oft mit ELAN passiert. Da wollen wir einfach mal ein paar Boote anschauen - und werden gleich als potentielle Interessenten begrüßt. Natürlich sind wir Skipper, das verhehlen wir keineswegs, und so bietet man nach etwas Geplänkel gern mal die Besichtigung eines Bootes an.


Man ist hier spezialisiert auf Speedjachten italienischer und französischer Produktion. Das sind schnittige Gleiter aus Kunststoff, Boote, die man eigentlich eher im mediterranen Bereich verortet. Auch da hat Lengers Boote zum Verkauf.
Für niederländische Binnenfahrt stehen bei den Neubauten immer noch solide Stahlverdränger wie Linssen oder Boarncruiser an erster Stelle, und das auch zurecht. Denn hier geht es ja ruhig und rundum entschleunigt zu. Auch auf Marker- und IJsselmeer sieht man eher selten Powerjachten wie diese Prestige 520.
An Bord ist natürlich alles vom Feinsten: weißes Leder, Chrom, riesige getönte Fenster. Auf 16 Meter Länge viel Luxus, drei Doppelkabinen, drei Bäder, große Flybridge etc.


Die Motorisierung ist üppig: 2 Volvos mit je 600 PS werkeln unter Deck, unter Volllast blasen die pro Stunde über 120 Liter Diesel durch. Ein großes "bedankt" nach der Besichtigung, was eine Kaufabsicht angeht bleiben wir aber unverbindlich. Das Schiff steht mit 919.910€ in der Lengers-Liste, ohne Mehrwertsteuer.


Es zieht uns zum Ome Ko, feine Traditionskneipe. Die liegt direkt neben der Grote Zeesluis. Da herrscht Ganzjahresbetrieb und just heute schleust eine weitere Jacht von Lengers durch, wird verbracht vechtaufwärts.
Im Ome Ko dann netter Empfang, warme Stimmung, auf den Tisch kommen bewährte Klassiker: Bitterballen, Frietjes, ein Affligem Dubbel van de tap.


Endgültig letzter Blick auf die Vecht - für 2018. Im nächsten Jahr dann: Kleine Verbesserungen am Boot und ganz viel Pleziervaart, weiter unterwegs auf alten und neuen Routen... 



Tagesbesuch in Weesp und Muiden - 15. November ´18

ELAN liegt seit vier Wochen schon wieder in Weesp im Winterhafen, da wurde sie festgemacht nach der letzten Amsterdam-Tour zum Sixhaven Mitte Oktober (klick). Ein sonniger Tag im November reizt nochmal zu einer kleinen Fahrt auf der Vecht, das Boot sollte für so einen Kurztrip ja noch im Wasser bleiben.
Großes ABER: In der Jachtwerf Weesp wurde offenbar schon fleißig gearbeitet, auf dem Freigelände "stapeln" sich dicht an dicht die Boote auf den Stahlgestellen. Und auch ELAN wurde gestern schon gehoben, an den Schwimmsteigern am Fluß liegen nur noch ein paar Großpötte.



ELAN liegt eingekeilt und dadurch gut geschützt zwischen einem Stahlcruiser und einem alten Schlepper.



Da muß natürlich möglichst bald die große Plane drauf. Das wird nochmal eine Fahrt. Jetzt kommen erstmal die Matratzen und alle Kissen raus, große Mithilfe durch Ersatzoffizier Bernd mit seinem Riesenkombi


Also nicht mehr Bootje tuckern, aber trotzdem etwas maritime Luft schnuppern! Das geht gut in Muiden an der Vechtmündung. Kurzer Rundgang durch die schöne Monumentenstadt, dann ins Ome Ko an der Grote Zeesluis. Die Sonne scheint, ein paar Tische sind noch draußen.
Im Sommer ist das hier DER Treff fürs Schleusenkino. Und siehe - ein paar Skipper bugsieren in der off-season raus aufs IJmeer. Auch ELAN ist hier in den letzten drei Jahren unter meiner Führung öfter durchgefahren. Es waren Kurztips auf die nahe gelegenen Inseln Hooft und Pampus, mittlere Sprünge von oder nach Amsterdam oder weitere Fahrten über das offene Markermeer hoch bis Monnickendam.



Das Ome Ko ist eine alte Traditionskneipe, seit 1810 in Betrieb. Herrliche Biere und Borrelhapjes... 


Das Jahr neigt sich, letzter Blick auf die Vecht. Schon Winterlicht. Aber die Erde dreht sich ja - und im Jahreskreis kommt auch wieder der Frühling nach vorn. Neues Jahr - neues Glück...




Filmclip vom Bootje "The Passenger(s)"


Im Juni fuhr ELAN über Amsterdam hoch nach Monnickendam (klick), am einzigen nicht heißen Wochenende in diesem Sommer. Es war trotzdem eine schöne Tour mit zwei Bootsübernachtungen, davon die erste im legendären Sixhaven. Hier im Clip...



Amsterdam 17./18. Oktober

Mitte Oktober - die Fahrsaison 2018 nähert sich ihrem Ende. Seit drei Jahren schippert ELAN jetzt schon unter meiner Führung durch holländisches Wasser!

Vorläufige Bilanz für dieses Jahr: Das Bootje wurde 13 Mal besucht. Neben ein paar eintägigen Arbeitsbesuchen gab es 4 Zweitagestouren und 3 Dreitagestouren. Das Wetter spielte in diesem Supersommerjahr durchweg mit, am häufigsten angesteuert wurde Amsterdam. Und anders als 2017 (klick) gab es auch keine negativen technischen Überraschungen, ELAN tuckerte in diesem Jahr brav durch.


Der Vertrag für den Sommerliegeplatz im Jachthafen Spiegelzicht läuft bis zum 15. Oktober. Wie in den beiden Jahren zuvor soll das Boot im Winter in die Jachtwerf Weesp versetzt und dort "op de kant" gestellt werden. 
Ich komme durch eine Sperrung auf der A2 hinter Emmerich erst um 11.30 in Nederhorst an und passiere gegen 12.00 die Schleuse auf die Vecht. Etwas Stress, aber jetzt Entspannung, wunderschöner Herbsttag, große Freude. Vor allem weil nicht nur eine einfache Überführung geplant ist, sondern nochmal eine Fahrt in die große Stadt. In Weesp steigt der mit Boots- und Tauführung bestens vertraute Ersatzoffizier Klaus zu. Wir passieren ohne großen Anlauf die drei Brücken über die Smale Weesp, machen auf Höhe der Van Houten Villa kurz für einen Einkauf beim Albert Heijn fest.



Auf der Weespertrekvaart dann in ruhiger Tuckerfahrt in Richtung Amsterdam, ein fruchtiger Spaß-Rosé gesellt sich zum Glück auf der Brücke dazu.


In Diemen dann ein kritischer Moment, ausgelöst durch einen Fehler. Vor der ersten Brücke in Richtung Amsterdam fahrend ist es eng, ähnlich einer Schleusenkammer. Offenbar ist es nicht vorgesehen, hier auf die Brückenöffnung zu warten, sondern davor. Dies wird auch durch ein Ampelzeichen geregelt, das hatte ich übersehen. Normalerweise ist das kein wirkliches Problem, für Plezierboote normaler Größe ist da nebeneinander genug Platz. Auf der Weesper Trekvaart gibt es aber auch immer noch Berufsschifffahrt. Dafür war diese alte Kanalverbindung von Amsterdam an die Vecht ja auch mal gebaut worden. Jetzt kam uns aus Richtung Amsterdam durch die Brücke ein richtig alter und dicker Frachtpott entgegen. Umkehren kam nicht in Fragen, nur ganz dichtes Anrücken an die Uferwand. In der Hoffnung, daß der Skipper uns auch sieht und entsprechend manövriert, die Sicht nach vorn auf so Schiffen ist ja doch eingeschränkt, sieht man auf dem Foto unten.


Es ist eng, geht aber gut aus: Die REGALO zieht knapp am Bootje vorbei. Danach kommen wir in einen Sog, der uns erstmal im Kreise dreht. Wir hatten ELAN nur mit der Hand am Geländer gehalten, war keine Zeit mehr richtig festzumachen.


Dann weiter auf die Amstel, historische Kulisse, großes Kino. Dieses Jahr schon öfter befahren (klick), ist aber immer wieder ein schöner Moment.


Durch die Nieuwe Herengracht und das Oosterdok schließlich auf das IJ. Rechts am Kreuzfahrtterminal liegt ein dicker Pott, die Navigator of the Seas, 311 Meter Länge, schon etwas älter, wurde aber vor vier Jahren renoviert. Seitdem gibt es Innenkabinen, also fensterlose Zellen, mit "virtuellem Balkon". Dazu wird auf einer Seite ein 80-Zoll-HD-Bildschirm hochkant in die Wand integriert, auf den in Echtzeit ein hochaufgelöstes Videobild aufgespielt wird. Die Bilder liefern Red-Epic-Kameras, die rund um das Schiff installiert sind, verrückte Sache.


Wie immer auf dem IJ läuft Schiffsverkehr aller Art, kleine Verdränger wie die Albin25 halten sich schön am Rand.


Gegenüber Centraal-Station dann die Einfahrt in den Sixhaven, der schönste Platz, um das Boot hier im Zentrum zu platzieren. Ich hatte hier schon mal ausführlich über die Historie des Hafens berichtet (klick). Hinter dem rostigen Wellenbrecher öffnen sich sehr feine Liegeplätze, alles ist im Top-Zustand.


Als Zugabe gibt es eine 4K-Webcam, die über Youtube ein Livebild überträgt. So kann man seine Einfahrt incl. Anlegemanöver anschauen, und das vor prächtiger Kulisse:


Jetzt in der Nachsaison, zudem noch in der Wochenmitte, gibt es auch kein Problem mit einem freien Liegeplatz. ELAN liegt fast einsam vorne am A-Steiger. Im Hintergrund läuft gerade der Kreuzfahrer aus.


Abendstimmung im Sixhaven! Eigentlich könnte man einfach hier bleiben und den Abend auf Bootje wegbummeln. Oder in die kleine Hafenkantine gehen, die wird von Clubmitgliedern betrieben, hat günstige Preise und eine schöne Außenterasse mit Ausblick. Leider wird die in der Nebensaison nur an Wochenenden bewirtschaftet. Letztlich lockt doch die Stadt! Man geht nur ein paar Meter bis zur Fähre und setzt in fünf Minuten über. Wie immer reges Treiben, lebendige Atmosphäre, die Jugend der Welt tummelt sich. 


Seit der Überführungstour und Amsterdamübernachtung im April (klick) habe ich den kulinarischen Akkord "Amsterdam-Chinesische Ente" im Kopf. Ausgelöst wurde das durch eine Folge von Kitchen Impossible, in der Tim Mälzer eine knusprige Ente im Sea-Palace in Amsterdam genauso zubereiten sollte, wie der speziell dafür abgestellte Koch in dem Restaurant. Der Hamburger scheiterte an der Aufgabe. Im April wurde im Sea-Palace die Ente dann probiert. Sie war sehr gut, wenn auch nicht sensationell (klick).
Nun wollten wir mal auf dem Zeedijk in Chinatown in einem der Chinarestaurants dort die Ente testen. Da gibt es auch welche, in denen die Enten schon vorne in der Garküche am Eingang am Haken hängen. Wir landen im Nam Kee, die werben mit "authentieke Cantonese keuken sinds 1981". Sehr voll, viele Asiaten an den Tellern, ein Tisch ist noch frei. Es gibt eine Riesenkarte, vieles klingt gut, wir nehmen aber (natürlich) die Ente, vorweg eine (sehr gute) Wang-Tang-Suppe.


Die Ente präsentiert sich anders als im Sea-Palace: Der Knochen- und Fettanteil ist größer, dadurch sehr saftig und schlotzig, man isst hier auch mit der Hand, nagt und saugt. Nicht unbedingt schlechter, aber eben rustikaler in Zubereitung und Darbietung. Sehr fein dazu die Sojasoße, auch der geschmorte Chinakohl. Zusammen mit Reis, einer Portion Kroepoek und zwei Tsingtao-Bier alles sehr füllend, also zurück zum Boot, mit einem Absacker in die Nacht schaukeln...


Am Morgen weckt ein Wummern, ein neuer Kreuzfahrer läuft ein. Auf der Webcam ist zu sehen, wie die MSC Magnifica (293 Meter)  komplett Centraal-Station überragt.


Sonst ist es hier wunderbar ruhig, ein Refugium in der Stadt. Zum Kaffee läuft ein sehr feiner Pleziercruiser in Holzbauweise ein.


Ein kurzer Trip auf den Adam-Toren, die alte, aufwändig umgebaute Shell-Zentrale. Da waren wir vor ein paar Wochen schonmal (klick), der Besuch des Lookout auf dem Dach ist ein Gesamterlebnis - Amsterdam von oben, lohnt sich.


Oben der Blick auf Centraal-Sation und die Grachtenstadt, unten das weite Panorama nach Osten. Am Horizont Almere und das Markermeer, unten liegt direkt der Sixhaven, ELAN ist zu sehen.


Wir verlassen Sixhaven um 12.00, vorbei am Mandela-Huisje...


...auf das IJ, passieren Kreuzfahrtterminal und Javaeiland und biegen nach Süden auf den Amsterdam-Rijnkanaal ab - schnellste Verbindung zurück nach Weesp.


Da gibt es im ersten Stück der Strecke am Nieuwe Diep fünf Jachthäfen, wir machen kurz an einem Steiger fest für eine Ölstandskontrolle, auch für Stärkung und Erfrischung ist Zeit. Von da ist es eine gute Stunde bis Weesp, die Durchfahrt zurück an die Vecht schon eingerechnet. Und das ist ja auch schon das Ziel heute. Es geht nicht mehr zurück nach Nederhorst, sondern in den Winterhafen. Da grüßt am Steiger der Chef der Jachtwerf Weesp, ein Mann, dem in Bezug auf Lagerung, Unterhalt und Reparatur des Bootes mein volles Vertrauen gilt. Vorerst bleibt ELAN aber noch im Wasser. Eventuell wird nochmal geschippert in diesem Jahr...

 


September Weekender 14.-16.09.18

Noch einmal für ein langes Wochenende aufs liebe Bootje, eine Familientour Mitte September! Es ist schon deutlich Nachsaison, der große Sommer ist vorbei, die heißen Fahrten nach Amsterdam und Noordholland sind Geschichte. Vorbereitet ist eine Tour auf die Vinkeveener Plassen, das reizvolle Wasser war schon im letzten und vorletzten Jahr fester Bestandteil der Fahrsaison (hier und hier). Zum Plan gehört: Es wird nicht auf ELAN übernachtet, dafür ist eine kleine Hütte angemietet. Direkt am Wasser, auf einer Insel sogar, mit Anleger.

Wir fahren zunächst am Freitag mit dem Auto nach Vinkeveen, von Bochum kann es erst am Nachmittag losgehen. Ankunft ist nicht vor 17.30, das reicht nicht mehr, um das Boot zu überführen. Stattdessen Einkauf im Albert Heijn in Vinkeveen und dann rüber zum Jachthaven und Motel Borger. Die vermieten auch drei Holzhäuskes auf den schmalen Landzungen, die das Gesamtbild hier charakteristisch formen. 


Ursprünglich war die Gegend alles flaches Land. Im 17. Jh. begann man mit dem Abbau von Torf, der wurde streifenweise weggebaggert. In den Zwischenräumen, den legakkers, lagerte man den Torf zum Trocknen. Auch der darunterliegende Sand wurde gewonnen, die Vertiefungen füllten sich mit Wasser, übrig blieben die schmalen Reste Land. Klar, daß später dann diese reizvolle Mischung als Freizeit- und Wassersportrevier beliebt wurde und auf und an den Inselchen jede Menge Hütten und Wohnboote errichtet wurden.


Unser rotes Häusken liegt nah am Festland, unten rechts im Bild. Drei Schläge mit dem Ruderboot reichen.


So stellt sich die Situation von oben dar: Hinten am gelben Haus der Jachthaven mit dem Auto, rechts unten die rote Hütte.


Schöner Abendblick auf die Plassen, noch ohne Bootje.


Doch das holen wir am Samstag, also früher Aufbruch nach Nederhorst. Mit dem Auto sind das von hier nur 20 Minuten.


Die Ausfahrt aus dem Heimathafen! ELAN läuft rund, der Himmel markiert das Wetter für die nächsten zwei Tage: Sonne und Wolken im Wechsel, Wind, knapp unter 20 Grad.


Hier schon auf der Vecht unterwegs in südliche Richtung, Ur-Holland, mitten im Groene Haart.



Es ist eine Genießerecke, die ihren Wohlstand gern auch mal zeigt - auf dem Wasser...


...und auch auf Land.


Durch Vreeland und Loenen geht es schnell, die vier niedrigen Brücken öffnen fix.



Am Abzweig in Mijnden geht aber zunächst nix mehr, es gibt ein Problem am Hubmechanismus der kleinen Brücke. Nach einer dreiviertel Stunde kommt endlich ein Mechaniker und wir können passieren. 


Nach einem Kilometer muß der Amsterdam-Rhijnkanaal gequert werden, wie immer hier Vorsicht auf die dicken und schnellen Binnenfrachter. 


Auf der anderen Seite in Richtung Westen dann freies Land. Weiter Blick, Hollandse Luchten.



Ein paar Kilometer auf der Angstel, der kleine Fluß verläuft parallel zur A2. Die stark frequentierte Strecke zwischen Utrecht und Amsterdam hat nach dem Ausbau vor einigen Jahren satte 10 Fahrspuren. Eine Flußidylle direkt nebenan vermutet man hier wohl nicht...


Kurz vor den Vinkeveener Plassen liegt die Demmerikse Sluis, es geht einen guten Meter abwärts. Vor uns nimmt ein großer Kahn den gesamten Schleusenraum ein, also eine kurze Wartezeit.

 

Schließlich Ankunft in den Wasserläufen der Plassen, sehr reizvoll hier zu tuckern, ein richtiges Labyrinth, wie eine Mischung aus Venedig und Kleingartenanlage mutet es an.


Endlich liegt das Bootje am Steiger vom Häusken.



Die Drohne ist dabei, ermöglicht schöne Aus-und Einblicke von oben.



Der Plan für den Sonntag: Die gleiche Strecke zurück soll es nicht sein, es bietet sich eine reizvolle Runde an. Die Vinkeveener Plassen sind durch einen Verbund von kleinen Flüssen mit der Amstel verbunden. Am Jachthaven Bon liegt die Schleuse auf die Winkel, ein ganz kleines und flaches Gewässer, für ein Boot wie die Albin 25 aber noch gut machbar. Hier sind wir schon im letzten Jahr einmal entlang geschippert (klick).


Wir passieren auch BIG 47, das ist ein ehemaliger Schweinestall, der mit viel Geschmack zu einer individuellen Unterkunft umgebaut wurde. Das war in diesem Jahr schon einmal Nachtquartier im April (klick)



Wir biegen ab in Richtung Amsterdam, die Kulisse der großen Stadt zeigt sich schon am Horizont.


Bei Ouderkerk trifft man auf dieser Route auf die Amstel, direkt da gibt es einen unter Skippern bekannten Supermarkt mit eigenem kleinen Hafen (klick).


Die Amstel nordwärts, noch viel grün, hinter den Feldern Blick auf das Ajax Stadion.


Dann eine feine Begegnung: Ein Cruiser mit vollendet eleganter Ausstrahlung kommt uns entgegen. Es ist die Super Van Craft River "Dana". Ein Einzelstück - großer Luxus, allerdings mit verschwenderischer Raumaufteilung. Bei 13,20 Meter Länge gibt es unter Deck nur ein Kabine mit Doppelbett, weitere zwei Schlafplätze nur nach Umbau der Dinnette. Also ein Traumboot für zwei? Immerhin kann man im Salon und Steuerstand "offen und frei" fahren, etwas das mir an der Albin ja so gut gefällt. Trotzdem scheint das Boot nicht jedermanns Sache, es ist Baujahr 2012 und wird z. Zt. für 385.000€ angeboten. Weiteres hier (klick).



Für kurze Trips geht es natürlich auch so, immerhin mit Steuerstand...


Die City ist erreicht, am Rembrandt-Toren liegt der Abzweig auf die Weesper Trekvaart. Bevor wir da in Richtung Vecht wieder zurück fahren aber noch ein kurzer Abstecher weiter auf der Amstel.


Nach 500 Metern kommt da eine gute Gelegenheit zum Festmachen, hier waren wir schon öfter (klick+klick) für eine kleinen Imbiss, an Bord oder in einem der Lokale dort.


Auf dem Wasser wie immer hier viel buntes Leben.



Die weitere Strecke ist Routine, auf der Weesper Trekvaart braucht es inklusive der drei niedrigen Brücken eine gute Stunde nach Osten bis zum Amsterdam-Rhijnkanaal, dann durch Weesp. Da macht der Brückenmeister aber nach der ersten von drei Brücken seine ihm zustehende Essenspause zum Abend, also von 16.30 bis 17.30 Wartezeit in der Stadt. ELAN liegt hinter einem schönen alten Schlepper an der Kade.


Zurück auf der Vecht starte ich nochmal die Drohne und lasse sie über dem Bootje kreisen. ELAN zieht im frühen Abendlicht mit herrlicher Heckwelle ihre Bahn über den schönen Fluss.




Zurück im Heimathafen, Heimkehrerlicht wie schon so oft. Für dieses Jahr vielleicht zum letzten Mal. Im Oktober wird ELAN wieder in die Jachtwerf Weesp überführt, hoffentlich in Verbindung mit einer schönen Abschlußfahrt für 2018.