Weekend in Amsterdam 13./14. Juli ´19

Eine Julitour von Samstag auf Sonntag - leider kein optimales Sommerwetter. Tiefe Wolken lassen immer mal wieder Wasser ab. Aber egal, heute sind keine Schönwetterskipper an Bord, die Mannschaft ist motiviert zu einem Trip nach Amsterdam. Die Schleuse ist gut gefüllt, ein bunter Mix an Booten will auf die Vecht.



Bei dem Wetter läuft ELAN nicht im Cabriomodus, das Dach bleibt zu. Das Rolldach am Steuerstand steht natürlich auf, das muß aber leider regenbedingt von innen immer mal wieder provisorisch geschlossen werden.


Das schöne Panorama von Weesp, das Etappenziel auf dem Weg nach Amsterdam. Die Stadt gehört nach einer Volksbefragung mittlerweile selbst zur Gemeente Amsterdam. Wir fahren durch die Smal Weesp rüber auf die Weesper Trekvaart.


Da kommt es zu Beginn gleich zu einer unangenehmen Begegnung. Regen setzt ein, darum entschließt sich der Skipper einer offenen Luxussloep, uns mit Vollgas zu überholen, um unter einer Brücke Schutz zu suchen. Das führt zu einem heftigen Wellenschlag, der, von den nahen Wänden des Kanals immer wieder zurückgeworfen, ELAN ziemlich durchschüttelt. Kein Problem für die Stabilität des Bootes, die Wackelei führt aber zu Glasbruch - ein (Wein)glas weniger. Ich weise den Sloepskipper darauf hin, ohne Wirkung.


Die weitere Durchfahrt in Richtung Stadt geht zügig, die Diemenbrücken öffnen sofort, der Weg auf die Amstel ist frei. Ein kleiner kurzer Fluß ist das ja nur, aber verbunden mit so großer Geschichte. Die klassische Kulisse mit den prächtigen Brücken und dem geschlossenen historischen Bautenensemble an beiden Ufern öffnet den Weg ins Herz der Wasserstadt. 



Über die Nieuwe Herengracht tuckern wir ruhig ins Oosterdok und schließlich am Cruise-Terminal auf das offene IJ.



Von da laufen wir direkt gegenüber in den Sixhaven ein. Immer wieder schön, dieses Juwel unter den Jachthäfen zu besuchen, in diesem Jahr schon zum zweiten Mal (zur Sixhaven-Story hier mehr).


Und dank Webcam kann man sich das eigene Einlaufmanöver nachher bei Youtube direkt anschauen.
Es ist schon ziemlich voll am Nachmittag, wir kriegen den letzten Platz vorne am A-Steiger.


ELAN macht auch nach 45 Jahren noch eine gute Figur zwischen den anderen Booten, darunter eine wunderschöne Amer Classic 870, rechts auf dem Bild unten. Links liegt ein Segler aus Pomorski, einem Küstenort an der Ostsee in Polen.



Für Bootsfreunde wird es im Sixhaven nicht langweilig, in der Saison ist immer viel los, buntes Treiben, großes Hafenkino.





Der Abend gehört dann der Stadt. Mit der Pendelfähre setzen wir über das IJ, hinein ins Getümmel. Es muß Ersatz her für das zerborstene Weinglas, darum zunächst ein kurzer Abstecher ins Bijenkorf. Im großen Kaufhaus am Damrak gibt es alles was gut und teuer ist. Allerdings ist im Moment "sale" in allen Abteilungen. Drei schöne große Gläser von Schott Zwiesel gibt es reduziert für zusammen 14,70€. Danach Kneipenbummel und Einkehr für ein paar Borrelhapjes.



Zurück an Bord, ELAN bietet wie immer eine sichere und ruhige Schlafstatt.


Am Sonntag ist es immer noch unbeständig, kein Juliwetter wie im letzten Jahr hier in Amsterdam (klick)


Die erst vor ein paar Tagen installierte Decksluke (klick) auf der Heckkajüte steht wie ´ne Eins und kommt sehr gut an bei der Gastbesatzung. Man kriegt jetzt richtig Luft und Licht in der "Hundehütte" hinten.


Um kurz nach Zwölf läuft ELAN aus, leider wieder unter (kurzer) Schauerbegleitung.



Wir nehmen die gleiche Strecke wie am Vortag, also über Amstel und Weesper Trekvaart zurück.


Op de Amstel! Man könnte hier noch lange weiter dem Fluß folgen und viele Meter machen in den Süden des Landes. Überall locken Wasserwege, Flüsse, Seen und Kanäle. Auch da wird ELAN irgendwann tuckern, wenn nicht in dieser Vaarseizoen, dann doch in einer der vielen, die noch folgen werden.