Überführung nach Nederhorst - 5. April 2018

Anfang April 2018, die dritte Fahrsaison mit ELAN beginnt!

Dieses Mal ist geplant, Zuwasserlassung, Inspektion und Überführung nach Nederhorst in eins zu legen. Dank gewohnt guter Zusammenarbeit mit der Jachtwerf Weesp und dem Chef Bart klappt das auch. Und zum Glück ist auch ein Hilfsmatrose aus Deutschland mit dabei, freiwillig!
Direkt nach Ankunft in Weesp kommt die Plane ab, die Bodenplatten mit dem neuen Belag und die Akkus kommen rein. Das hintere Cabriokap war für den Winter ab, zwei Risse wurden in Bochum vom Sattler perfekt ausgebessert, und als das wieder drauf soll kommt schon der Hubtrecker und zieht ELAN mit uns oben drauf vom Stellplatz weg direkt zum Kran. Die großen Schlaufen kommen drunter und wir werden mit dem Boot ins Wasser gesetzt. Zwei Minuten nach dem Festmachen erscheint auch ein Mechaniker und will sich dem Motor widmen. Er habe 17 Jahre bei Yanmar gearbeitet, kennt den alten 2QM auswendig und führt sofort die notwendigen Arbeiten aus. Es ist nicht viel, was man bei so einem kleinen Dieselmaschinchen regelmäßig machen muß, das wenige ist aber für eine lange Lebensdauer wichtig: Regelmäßiger Ölwechsel mit Filter, Ölwechsel beim Umkehrgetriebe, Austausch der beiden Dieselfilter, Impellerkontrolle bzw. Wechsel, ebenso Luftfilter. 


Im Prinzip könnte man jetzt beim Boot bleiben oder in Weesp ein Kopje Koffie trinken und dann am Nachmittag über die Vecht zum Spiegelplas schippern. Doch es gibt andere Pläne.
Die Überführung soll erst morgen sein, der Nachmittag und Abend gehört der großen Stadt. Der Wagen bleibt bei der Jachtwerf, mit dem Sprinter sind es von Weesp nur knapp 20 Minuten bis Centraal Station Amsterdam.


Die Unterkunft ist ein Hotelschiff im Oosterdok, ein paar Schritte links vom Bahnhof raus. Großartige Kulisse: Wasser, Boote, Hollandse Luchten - ein Canaletto Blick auf die Weltstadt vom Allerfeinsten.


Die SAILING HOME ist ein fahrendes Hotelschiff, liegt also nicht nur fest am Pier, sondern unternimmt auch Gästetouren. Ein alter Pott mit Charakter, innen sehr schön ausgeführt, toller Salon, gute Kabinen mit eigenen Bädern.




Am Oosterdok liegt über dem IJ-Tunnel das NEMO - Science Museum, oben aufs Dach kommt man gratis. Wie ein großes Schiffsdeck mit herrlicher Aussicht ist es da, ganz großes Kino...


Die Hotelboote vom Nemo aus gesehen, dahinter der Montelbaanstoren, errichtet 1516, mit 48 Meter Höhe quasi ein sehr früher Wolkenkratzer, nur übertroffen seinerzeit durch den Turm der Oude Kerk. Links daneben die Oude Schans, eine der Durchfahrten vom IJ zur Amstel.


Das Scheepvaartmuseum, früher Magazin der Admiralität, davor der Nachbau der Amsterdam, Erinnerung an die Zeit der Vereenigde Oostindische Compagnie (VOC).
Da schipperte im letzten Jahr auch schon ELAN in Richtug IJ vorbei, auf der großen 2-Tages-Tour von den Vinkeveener Plassen und über die Amstel kommend (klick)


Unterhalb liegt der Museumshaven, herrliche Sammlung historischer Schiffe, größtenteils in Privathand und bewohnt.



Zum Diner dann in den Sea Palace, der liegt auch seit eh un je im Oosterdok. Da wollte ich die legendäre Ente probieren, voller Erfolg...



Vom Oosterdok sind es nur ein paar Schritte ins pralle Amsterdamer Nachtleben, durch Chinatown auf die Wallen. Ein Absacker mitten im Red Light District, ein Klassiker: Westmalle Dubbel...


Am anderen Morgen noch eine kleine Runde. Herrliches Wetter, der frische Frühling strahlt, die Natur zeichnet scharf, füllt die Flächen mit feinem Pastell - Amsterdam, die Bilderstadt.


Am Single dann ein Harings-Broodje bei Stubbe, Qualitätsführer, Referenz, Anbieterlegende für Fischbrötchen - nichts weniger als das, eet smakelijk!


Doch so sehr man sich in der großen Stadt auch verlieren kann, es muß weitergehen zum Bootje, muß ja überführt werden. Also zur Centraal Station und zurück nach Weesp. Das Auto wird zuerst nach Nederhorst gebracht, dann wieder mit dem Bus nach Weesp zur Jachtwerf, viel Bewegung an zwei Tagen...


Auf der Jachtwerf freundlicher Empfang durch Bart, alles ist gemacht, die Rechnung fällt freundlich aus, 250€ sind zu entrichten. Bei feinstem Wetter nun die erste Fahrt mit ELAN, sie läuft wie dolle, schon voraus die Lange Vechtbrug.


Der Rest vom Cardinal Zin im Glas, Spaßwein, passt zur fröhlichen kleinen Tour...


ELAN hat eine technische Neuerung. Nach sporadisch aufretenden Startproblemen in 2017 wurde in der Jachtwerf statt des Starterknopfes ein Yanmar Schlüsselstarter eingebaut.


Nach der Schleusung wieder auf dem Spiegelplas, Heimkehrerlicht wie schon so oft. Auf Steuerbord liegt die Einfahrt zum Heimathafen...


Altijd vaarklaar!