Skipper auf Abwegen: Speedbootje auf Zypern - August ´18

Heißer Sommer in Nordeuropa, schöne warme Touren wurden in der Fahrsaison ´18 schon mit ELAN unternommen. Von Nederhorst ging es mehrfach nach Amsterdam und weiter nach Noordholland hoch.
Doch es geht noch heißer, zwei Wochen im Süden, zwei Wochen auf Zypern standen im August auf der Agenda. Was macht man da? Schwimmen, Weine probieren, faulenzen und - Boot fahren! 


Sonst so im Mittelmeer nicht üblich, aber auf Zypern werden Inhabern eines gültigen PKW - Führerscheins schnelle Sportboote zur Selbstfahrt ausgeliehen, auf Wunsch richtig kräftige Teile bis knapp 10 Meter Länge und mit bis zu 250 PS. Unser Standort war Polis an der Westküste, eine eher ruhige Ecke, das Wassersportzentrum ist Latchi. Da gibt es mehrere Anbieter, der Marktführer ist Latchi Watersports. Die haben die größte Flotte, man kriegt auch ohne längere Vorbestellung ein Boot.
Der genaue Ablauf: Man entscheidet sich für eine Bootsgröße, abhängig von der Anzahl der Mitfahrenden. Zu viert ist schon die kleinste Klasse völlig ausreichend. Möchte man, so wie wir, eine Tube hinterherziehen, braucht man eine Klasse drüber, wegen des stärkeren Motors. Man wählt zwischen 4 Stunden und vollem Tag, der Aufpreis für den vollen Tag ist rel. moderat. Uns reichten aber die vier Stunden, da das Fahrgebiet eingeschränkt ist. Darum geht es auch im ersten Teil der Einweisung: Gefahren werden darf entlang der unbesiedelten und unter Naturschutz stehenden Akamas Halbinsel bis zur Spitze im Nordwesten, das sind Luftlinie ca. 12 Kilometer. Auf der Strecke liegen wirklich schöne Buchten mit glasklarem Wasser. Man bewegt sich zudem auf den Spuren der hellenischen Götterwelt, hier hat sich Aphrodite mit ihrem Liebhaber Adonis vergnügt.


Nach der Einweisung an Land geht es zum praktischen Teil an Bord. Die Bedienung der Boote ist denkbar einfach, die gesamte Außenbordtechnik ist geschmeidig integriert - Anlassen, Gasgeben, Lenken - supereinfach. Zum Thema Ankern konnte ich auf entprechende Erfahrung verweisen. Wichtig ist noch die Bedienung der Funkanlage, falls es unterwegs Probleme geben sollte. Die braucht man auch, um seine Rückkehr durchzugeben. Man darf nämlich nicht selber aus dem Hafen raus- und wieder reinschippern, das übernehmen die Profis vom Verleih. Man wartet dann am Ende der Tour vor der Hafenmole und wird abgeholt.


Unterwegs mit einer Marinello Eden 18, hinten dran ein Suzuki Vierzylinder mit 70 PS. Das Boot kostet für vier Stunden knapp 150€, Sprit für ca. 20€ ist extra. Die Motorisierung reicht, um das 5.30 Meter Boot aus sizilianischer Fertigung verblüffend flott durch die Wellen zu bewegen.


Auch mit der Tube läuft der Kahn Tempo.


Um die Plattform und die Leiter hinten sicher benutzen zu können, sollte man im Badebetrieb den Motor liften.


Das Boot von unten, glasklares Wasser in der Blue Lagoon.



Tauchen lohnt hier, Schnorchelausrüstungen für alle sind ohne Aufpreis an Bord.