Große Runde 26./27. August

Eine Samstag/Sonntag-Runde! Einige Schleifen durch das "Groene Hart van Nederland" sind geplant, zum Teil vertrautes Fahrwasser, aber auch Neues soll unter den Kiel genommen werden. Nach den Reparaturen und Verschönerungen steht ELAN gut dar, Nederhorst begrüßt uns mit Sonne und Hollandse Luchten vom Feinsten.

Nach Einkauf im AH direkt aufs Boot und in die Schleusung. Der neue Schleusenwärter dirigiert das Bootsorchester im Schleusenbecken mit klarer Kante. Schon bei der Einfahrt weist er Seiten zu, schreit rum, legt auch selbst Hand an und besteht auf doppelter Vertäuung. Habe ich noch nie gemacht, ELAN läßt sich auch single-hand gut halten.


Zum Glück ist heute verstärkte Besatzung an Bord,
Verantwortung für Tauführung geht in weibliche Hand. 


Auf der Vecht dann südwärts...


...bis zur ersten Rast bei der Hemeltje-Sluis.



Danach weiter durch Vreeland und Loenen, feine Orte, schön öfter hier gezeigt. Am Abzweig bei Nieuwersluis ist einiges los, auch ein Schwesterschiff läuft längs: Die Roma I tuckert gen Norden, gegenseitige Bewunderung. Es sollte nicht bei dieser einen Begegnung mit einer Albin 25 bleiben auf dieser Tour!



Es folgt die schmale Passage bis zum Amsterdam-Rijnkanaal...


 

...und dann auf der anderen Seite auf die Angstel.

Zu dem folgenden Bild muß ich mal etwas ausholen. Die Angstel, ein kleines quasi stehendes Gewässer, nur ca. 6 Kilometer lang, liegt parallel zur A2 zwischen Utrecht und Amsterdam. Von der Autobahn sieht man das Wasser kaum, auffällig ist nur eine kleine grüne Windmühle. Auf den vielen Fahrten nach Egmond war und ist die Mühle eine liebgewordene Landmarke, immer nur ein flüchtiger Blick, aber seit Jahrzehnten vertraut. Nie hätte ich gedacht, hier mal auf einem kleinen Flüssken mit eigenem Boot entlang zu schippern...


Da isse: Die Oukopper Molen, eine Poldermühle zur Entwässerung, rechts die A2. ELAN zieht ihre Bahn auf der Angstel.

Die Passage geht weiter, unterquert die Autobahn nach Westen auf die Vinkeveener Plassen zu, nur die Demmerikse Sluis ist noch zu machen. Und in der passiert es, ein "Hänger": Auf der Position von Joachim verklemmt das Tau auf der Klampe und beißt sich fest, keine Chance es zu lösen. ELAN geht schon leicht quer. Zum Glück ist das hier eine kleine Sluis, wir sind das einzige Boot, der Schleusenwärter sieht das Malheur und stoppt das Abpumpen, füllt wieder etwas auf und das Tau kommt frei.

An den Vinkeveener Plassen liegt das Nachtquartier, vorher aber noch einmal über den See und baden, großer Genuß...


Der Sloephaven beim Apollo Hotel Vinkeveen, ELAN macht gute Figur



Blick vom Zimmer auf den Harbour Club





Am anderen Tag geht es früh los, die Nordschleife der Runde ist kleinteilig mit einigen tiefen Brücken. Zunächst eine Schleusung beim Jachthaven Bon bergauf auf die Winkel. Und da wieder eine schöne Begegnung: Eine sehr gepflegte Albin 25 nimmt die gleiche Passage. Ich grüße mit dem Ausruf "Twee mooie Bootjes in de sluis!"


Jetzt folgt eine wirklich feine kurvige Strecke, der Wasserstand der Winkel liegt über der Landschaft, über den Deich gibt es schöne Blicke auf  das Umland, schon südliches Amsterdam am Horizont.


Aus der Winkel wird die Waver und danach die Bullewijk, alles Idylle pur.


Und dann die dritte Albin auf der Tour, Typ Fisherman ohne Achterkajüte

  
Schließlich erreichen wir bei Oudekerk die Amstel, längere Wartezeit an der Brücke.


Auf der Amstel ist was los, wir nähern uns der großen alten Stadt.


Die 4te Albin, wieder eine Fisherman!


Die Hochhäuser um den Rembrandttoren, Amsterdam Centrum ist da! Eigentlich ist geplant, direkt hier nach steuerbord auf die Weesper Trekvaart abzubiegen, nach knapper Stunde wäre man dann in Weesp und zurück auf der Vecht. Doch ich entscheide mich für die Weiterfahrt auf der Amstel, weiter in das historische Zentrum. Zu reizvoll ist das Treiben an diesem sonnigen Sonntag, die große Stadt lebt mit und auf dem Wasser. Das bedeutet allerdings eine deutlich längere Passage, ich will nämlich über das IJ und durch die Oranjesluis auf offenes Wasser übers IJmeer bis Muiden und dann die Vecht runter bis Nederhorst. So machen wir es, verzichten auf einen weiteren Stop und genießen alles unter flotter Fahrt.


"Genieten van en Amstel op de Amstel"




Dann die 5te Sichtung ggü. Centraal Station: eine Albin 25 führt hartes Wendemanöver auf dem welligen IJ durch. 


Vorbei am Passenger Terminal Amsterdam - wir haben Glück, ein dicker Pott liegt am Kai, die MS Koningsdam.



Danach dann läuft alles klar: Durch die Oranjesluizen aufs Ijmeer, vorbei an Durgerdam und Ijburg, an Backbord kommt Pampus in Sicht. Von da ging es vor einigen Wochen nach einem Imbiss-Halt hoch in Richtung Marken. Bis uns der Ausfall des Kühlsystems außer Gefecht setzte und wir nach Monnickendam abgeschleppt werden mußten (hier).

Die Schleusung durch die Groote Zeesluis in Muiden ist Routine, durch Weesp geht es zügig zurück nach Nederhorst.


Wir kommen knapp, viele Boote liegen schon vor uns, erst die 2te Schleusung nimmt uns mit.


Mittlerweile ein Klassiker: Heimkehrerlicht bei der Einfahrt zum Heimathafen